Portugal, my love !
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Wenn man mich fragt, braucht jeder ab
und an eine Auszeit vom Alltag. Im regnerisch – deprimierenden
Deutschland kommt gezwungenermaßen Fernweh auf.
Kein Wunder also, dass es vor allem in
den Sommermonaten, immer mehr Menschen in warme Länder mit
tropischem Klima, lockerer Mentalität und der nötigen Portion
Spontanität zieht.
Dieser Bericht soll einen kleinen
Einblick in meinen letzten Sommerurlaub geben und euch hoffentlich
inspirieren, sei es auch nur mittels Kopfkino.
- Mit der Luftbahn durch Lissabon
Unser Trip beginnt in der sonnigen
Hauptstadt des Landes. Mit seinen 500.000 Einwohnern ist Lisboa
größentechnisch vergleichbar mit einer Mittelstadt Deutschlands.
Die architektonischen Gegebenheiten schaffen eine durch und durch
fotogene Kulisse. Altstadtbauten direkt neben neuartigen Gebäuden, schaffen eine Brücke zwischen Tradition und Moderne und geben ein
heimeliges, angenehmes Gefühl.
Vom Flughafen gelangt man innerhalb
einer halben Stunde in das Stadtzentrum. Dort findet man eine große
Auswahl an Sehenswürdigkeiten und Geschäften. Das
Unterhaltungsprogramm lässt ebenfalls nicht auf sich warten. An
jeder Straßenecke lauern talentierte Tänzer, engagierte
Karikaturisten und andere Straßenkünstler, die ihre
Fertigkeiten zu präsentieren wissen.
Da der Schwerpunkt unseres Urlaubes
diesmal auf Erholung lag, verzichteten wir auf mühevolles
Schlange-Stehen bei den gängigen Touristen-Attraktionen und
begnügten uns vorerst mit einem Besuch der Kathedrale Am Cruzes
Se. Auf einem Hügel gelegen, ragt das majestätische Monument
anmutig über die typisch rostroten Ziegeldächer hinaus.
Ein Tipp am Rande : Nach einer
Besichtigung des Gebäudes lohnt es sich, noch einwenig länger in
der Gegend zu verweilen. Ein vom Preis-Leistungs-Verhältnis absolut
erstklassiges Lokal, welches sich in wenigen Metern Nähe befindet,
eignet sich hervorragend für ein schnelles Mittagessen.
Das Cruzes Credo besticht
durch einen tadellosen, freundlichen Service, eine exellente Küche
sowie eine angemessene Auswahl.
Ich entschied mich
für Stockfisch auf einem bunten Gemüsebett der Saison, garniert mit
duftendem Jasminreis und ein paar Klecksen Sauce.
Als Erfrischung gab
es eine selbstgemachte Erdbeer-Minz-Limonade – das passende Getränk
bei den herrschenden Temperaturen. Mit ungeschlagenen 10 € zählt
das Restaurant eindeutig zu meinen Favoriten und wird bald sicher
kein Insider-Tipp mehr sein.
Gestärkt, ging es
für meine Begleiter und mich zurück zur Bahn-Station, von wo aus
wir mit der Tram Nr. 28 E eine Fahrt durch die idyllischen Gassen der
Stadt unternahmen. So bekam man auch ohne einen Guide einen schönen
Eindruck vom Stadtleben, insbesondere den wichtigen Sightseeing- Punkten.
Besonders gefällt
mir die Tatsache, dass Lissabon die Nähe zum Meer sowie den urbanen
Stadtkern vereint.
Bei
unserem zweiten Besuch entschieden wir uns, mit der Seilbahn ( ein
echtes Schnäppchen für 2,50 € pro Person) einen Blick von oben zu
wagen. Was soll ich sagen? Die Aussicht war es alle Mal wert. Das
Gefühl, über dem Wasser zu schweben, fast wie in Deichkinds "Wir
fahren mit der Luftbahn durch die Nacht" , war ein absolutes
Highlight und rundete den Aufenthalt perfekt ab.
Wer
sich nach einer ausgiebigen Erkundungstour mit einem dekadenten
Shopping-Erlebnis belohnen möchte, besucht am besten das
Colombo-Center in der Avenida de Lusíada, 1500-392.
Mit seinen
großzügigen Öffnungszeiten Mo-So bis 00 Uhr eine ganz neue Mall
der Extraklasse.
Neben den gängigen
Geschäften reizten mich besonders die Läden der Zara-Kette wie
Lefties , Stradivarius und Pull & Bear, die
in Deutschland eher selten zu finden sind.
Für
das Abendessen kann ich die Empfehlung von madametamtam, einer meiner
liebsten Youtuberinnen, nur weitergeben. Im Cafe Royale
an der Largo Rafael de Bordalo Pinheiro 29 R/C,
1200-369 gibt es wechselnde
Menüs für kleines Geld.
- Bummeln in Belem
Meiner Meinung nach kann man ein Land am besten erkunden, wenn man
die Kultur in vollen Zügen auskostet und sich mit den Eigenheiten
dieses vertraut macht.
So wollte ich es mir in den ersten Tagen nicht nehmen lassen,
regionale Köstlichkeiten zu probieren.
Der
Ursprung sogenannter Pastéis de Nata ,
kleiner Blätterteigküchlein mit Vanillefüllung, führte mich in
den beschaulichen, pittoresken Ort Belem.
Bei meiner Ankunft erfreute eine lange Promenade das Auge. Der
prunkvolle Palast des Präsidenten, eine durch ein grünes
Hecken-Labyrinth hervorlukende Fontäne, der angrenzende Park : All
dies lud zum gemütlichen Flanieren ein.
Etwas weiter ab vom Schuss erstreckte sich die Altstadt mit
wunderschönen Mosaikmustern an den Hauswänden, geschmückt mit
grazil geschnörkelten Balkon-Fassaden.
Für stolze 2 € durften wir in einem kleinen Cafe dann endlich die
gewünschten Leckereien kosten. Meiner Ansicht nach, unterschieden
sie sich geschmacklich jedoch kaum von jenen Exemplaren, die man in
jedem Supermarkt zu einem deutlich niedrigerem Preis bei größerer
Menge erwerben konnte.
Wie in Belem üblich, wurden Zimt und Zucker in kleinen Tüten
hinzugereicht.
Nach der kleinen Gaumenfreude wollte ich auch hier der örtlichen
Kathedrale einen Besuch abstatten, deren mit kunstvoll gefertigten
Figuren besetzter Rundbogen mich sehr an das Notre - Dame in Paris
erinnerte.
Ich kann nicht behaupten, dass Belem den Hype, der um diesen Ort
gemacht wird, unbedingt wert sei.
Nichtsdestotrotz bleibt es ein idyllischer Fleck Portugals, deren
urige, in Pastellfarben gehüllte Buden einen unverkennbaren Charme
versprühen.
- Erholen in Estoril, chillen in Cascais
Unser über AirBnB gebuchtes Appartement in der Region Estoril
entpuppte sich als ein echter Glücksgriff.
3 komfortabel eingerichtete Zimmer mit Doppelbett, ein geräumiges
Wohnzimmer mit separat angrenzendem Ess-Bereich und großem Balkon
mit Meerblick sowie die zwei Bäder mit Badewannen und Fenstern
ließen keine Wünsche offen. Auch die geräumige Küche bot die Möglichkeit, gemeinsam echte kulinarische Kunstwerke zu
vollbringen.
Etwa 150 Meter entfernt vom Strand, konnte auch die Lage nicht besser
sein.
In unmittelbarer Nähe fanden mein Liebster und ich sehr schnell
diverse Kiosks, zwei große Supermärkte sowie eine Apotheke, um
unsere Sonnenmilch-Vorräte aufzustocken. Kommen wir zum Wesentlichen
: Der Badespaß kam, trotz anfänglicher Skepsis, nicht zu kurz. Das
Wasser des Atlantik war nicht sonderlich kälter, als uns bereits
bekannte Gewässer wie das Mittelmeer.
Zu meiner großen Freude ließ es sich nach Lust und Laune im Wasser
plantschen. Einer meiner Freunde wollte der Sache im wahrsten Sinne
des Wortes auf den Grund gehen und übte sich im Schnorcheln. An
unserem ersten Abend genossen wir eine der schönsten
Naturkompositionen, die ich seit Langem gesehen hatte : Die an den
steilen Klippen abprallenden Schaumberge der Wellen, den sich im
Wasser spiegelnden Vollmond, ein kleines Boot in der Ferne und
absolute Idylle an Land.
Ich denke, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass ich mir jene Szenerie sehr passend für einen intimen
Moment, wie ein Liebesgeständnis oder einen Antrag vorstellen
könnte.
Die salzige Brise des Meeres spüren, die Augen schließen, tief
durchatmen : All diese Dinge verkümmern kläglich im Alltag.
Umso schöner ist es, sie bei passender Gelegenheit, besonders
intensiv wahrzunehmen.
Der angrenzende Bezirk Cascais, welchen wir uns ebenfalls
nicht entgehen lassen wollten, bot durch den Hafen und die sich weit
erstreckende Paisage einen touristischen Zentralpunkt.
Zwar war ich noch nie in St. Tropez gewesen, jedoch stelle ich es mir
genauso dort vor: Braun gebrannte Körper, die im Sand dem
Meeresrauschen erliegen, schnittige weiße Boote auf dem gewaltigen
Ozean, sanft wiegende Palmen, laute Klänge lateinamerikanischer
Musik, etliche Souvenirstuben – alles, was das Herz begehrt.
Sehr lohnenswert ist es, in einer der Tavernen ein Glas Rotwein zu
bestellen. Für gerade mal 1 € ein exuisites Erlebnis für den
Gaumen.
- Sightseeing in Sintra
Der letzte Hotspot, den ich euch nicht vorenthalten möchte, ist
Sintra. Mit meiner Freundin E. und genügend Verpflegung im Gepäck
steuerten wir den Weg ins nächstgelegene Gebiet an. Leider ist die
Anbindung mit einer zweistündigen Busfahrt nicht die beste, meiner
Ansicht nach. Wir ließen uns nicht entmutigen und sollten hierfür
belohnt werden. Nachdem wir uns Kurve für Kurve zum westlichsten
Punkt Europas, einer Burg mit atemberaubender Aussicht, genähert
hatten, erstreckte sich ein regelrechter Dschungel, der zum Palazzo
de Pena, einem der vielen Herrenhäuser, führte.
Die in sonnengelb und zinnrot leuchtenden Mauern erhellten unsere
Gemüter und erleichterten die enorme Wartezeit an den einzelnen
Stationen immens.
Es ist schon sehr eindrucksvoll, zu sehen, wie die Herrscher von
damals lebten – grüne Marmorfliesen im Bad, robuste Holzmöbel,
die mit Liebe zum Detail verzierten Stuckdecken, verglaste Ikonen :
All dies trug zu einer magischen Stimmung bei, die sich kaum in Worte
fassen lässt. So etwas muss man einfach erleben!
Nach ungefähr zwei Stunden entschieden wir, uns die Innenstadt von
Sintra noch einwenig anzusehen. Diesmal griffen wir auf ein
alternatives Verkehrsmittel zurück. Mit dem Tuktuk, einem
traditionellen, motorbetriebenem Gefährt, ließ es sich wunderbar
durch die belebten Straßen kutschieren. Für ur 5 € bekamen wir
desweiteren eine kleine Tour vom netten Chauffeur und lernten ein
liebes Paar kennen.
Ich empfehle euch, für die 14 € Eintritt, die ihr bei Betreten des
Geländes zahlt, auf jeden Fall die anderen Sehenswürdigkeiten
wahrzunehmen. Für uns ist es an dieser Stelle jedoch Zeit, unseren
Ausflug zu beenden.
An all die Portugal-Pro's unter euch : Welche Must-Have- Stationen
fehlen? Könnt ihr besondere Tipps bezüglich Shopping, Essen, Kultur
aufzählen? Über Ergänzungen und Anregungen freue ich mich sehr!
Eure I.
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